
BOIS-SEIGNEUR-ISAAC
BELGIEN, 1405
Das eucharistische Wunder von
In Bois-Seigneur-Isaac
befleckte eine blutende
geweihte Hostie das
Messkorporale. Am 3. Mai
1413 erlaubte der Bischof von
Cambrai, Pierre d’Ailly, den
Kult der Heiligen Reliquie des
Wunders. Die erste Prozession
fand im Jahre 1414 statt. Am
13. Januar 1424 gestattete
Papst Martin V den Bau
des Klosters von
Bois-Seigneur-Isaac. Noch
heute wird das Kloster von
zahlreichen Pilgern besucht,
die in der Kapelle die Heilige
Reliquie des blutbefleckten
Korporale verehren.
ienstag vor Pfingsten des Jahres 1405
erschien der gemarterte Jesus dem
Ortsherren, Jean de Huldenberg, das erste
Mal. Für drei folgende Nächte sah Huldenberg
den Heiland, doch nur in der letzten Nacht
sprach Jesus, er sagte dem Mann in die Isaac-
Kapelle zu gehen. Dort würde Christus auf ihn
warten. Zur gleichen Zeit hörte der Pfarrer Pierre
Ost eine Stimme, die ihn anwies sich in die
Kirche Heilig Kreuz zu begeben und dort in der
Isaac-Kapelle die Messe zu feiern. Am nächsten
Tag rief der Priester die Gemeinde, um in der
Kapelle dem Gottesdienst beizuwohnen. Unter
den Gläubigen befand sich auch Jean de
Huldenberg. Der Pfarrer begann die Messe, doch
als er das Korporale öffnete, sah er, dass daran ein
Stück der Haupthostie von der vorherigen Messe
geblieben war. Er wollte sie verzehren, doch die
Oblate blutete bei seinem Versuch sie vom Tuch
zu lösen. Da erbleichte der Geistliche, doch
Jean, der alles gesehen hatte, tröstete den
Pfarrer und sagte ihm, keine Angst zu haben, da
dieses Wunder von Gott komme und erzählte
ihm von seinen Visionen.
Für vier Tage,bis Pfingsten, blutete
die Hostie, bis fast das ganze Korporale voller
Blut war. Danach koagulierte und trocknete es.
Das Wunder wurde von sehr vielen Zeugen
gesehen und der Bischof von Cambrai, Pierre
d´Ailly, wurde benachrichtigt. Er wollte das
blutbefleckte Korporale selber untersuchen und
hielt es für gut zwei Jahre im eigenen Haus.
Jeglicher Versuch die Blutflecken zu entfernen
scheiterten. So leitete der Bischof eine öffentliche
Untersuchung ein, in der alle Zeugenaussagen
über das Wunder selbst und dessen folgende
Wundertätigkeit gesammelt wurden. Am 16. Juni
1410 erteilte der Bischof 40 Tage Sündenablass
all denjenigen, die die Kapelle von Bois-Seigneur-
Isaac besucht hätten. Am 3. Mai 1413 erklärte er
das Korporale als Heilige Reliquie für anbetungs-
würdig und richtete eine Prozession mit
Ausstellung des Allerheiligsten Sakraments zu
Ehren des Wunders ein. Noch heute versammeln
sich jährlich die Bürger von Bois-Seigneur-Isaac
zum Gebet, um des eucharistischen Wunders zu
gedenken. Dies geschieht jeden Sonntag, der dem
Fest von Marias Geburtstag folgt.
Stein des Altars auf welchem die
Messe des Wunders gefeiert
wurde
Reliquie eines Dornen
der Krone von Jesus
Hauptaltar, Laurent
Delvaux (XVIII)
Chor der Kapelle des Allerheiligsten Blutes
Kapelle der Reliquie des
Allerheiligsten Blutes
Kapelle des Heiligen Blutes, Abtei
Reliquie des eucharistischen
Wunders: das blutbefleckte
Korporale
Antikes Gemälde des
Schlosses und der Abtei von
Bois-Seigneur-Isaac
© 2006, Edizioni San Clemente
Innenansicht der Kapelle des Heiligen Blutes
Reliquie des Wahren Kreuzes